Frauen bei Tractebel: Energie fasziniert

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Ulrike Gunnemann Site Visit Olkaria Geothermiefeld in Kenia

Studieren, wofür man brennt

Bereits als Jugendliche stand für mich fest: Meine Passion liegt in den Naturwissenschaften! Denn ich liebe die Herausforderung, komplexe, physikalische Vorgänge zu zerlegen, sie berechenbar zu machen, um aus diesem Wissen Mehrwert und etwas Neues zu schaffen. Nachhaltige Energiesysteme interessieren mich besonders, denn sie spielen für unsere Zukunft eine Schlüsselrolle. Und so auch für meine Arbeit! Dieses Fachgebiet fasziniert mich. Deswegen studierte ich Energietechnik.

Der Frauenanteil in meinem Studiengang war erwartungsgemäß gering. Doch das war während des Studiums nie ein Thema. Im Vordergrund stand, dass wir Studierende dieselben Interessen und Ziele haben. Das ist das Einzige, was zählte! Ich kann alle Frauen, die sich für eine technische Ausbildung interessieren, nur bestärken: Vertraut eurem Bauchgefühl und folgt eurer Leidenschaft!

Begegnungen auf Augenhöhe

Seit vielen Jahren arbeite ich nun bei Tractebel. Zunächst als Expertin für Energiewirtschaft und -planung, dann als Projektleiterin für unternehmensstrategische Vorhaben. Ich arbeite sehr eng mit Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten auf allen Hierarchieebenen und aus unterschiedlichsten Bereichen zusammen – immer auf Augenhöhe und mit sehr respektvollem Umgang. Nie entstand der Eindruck, dass ich möglicherweise einen Nachteil (oder einen Vorteil) haben könnte, weil ich eine Frau bin.

Meine zahlreichen Dienstreisen zu Kunden und Partnern in Afrika und Asien habe ich sehr positiv in Erinnerung. In der Tat gab es den einen oder anderen Überraschungsmoment für mein Gegenüber, weil er oder sie nicht mit einer Frau gerechnet hat. Dies hing aber eher mit meinem zuvor angekündigten Namen zusammen: „Ulrike“ ist nicht gerade ein international gängiger Vorname und zudem im Englischen kaum auszusprechen. Spätestens beim Nachnamen „Gunnemann“ stellten sich die Kollegen intuitiv einen Mann vor. Denn nicht selten wurde mein Nachname zu „Gunman“, was entsprechende Assoziationen weckte. Immer wieder ein schöner Eisbrecher für den Einstieg ins Gespräch. ?

Weltfrauentag: Wichtig, um ein Signal zu setzen

Ich bin sehr dankbar, dass ich bisher so viele positive Erfahrungen gemacht habe und ich nicht durch mein Geschlecht benachteiligt wurde. Das ist leider nicht überall auf der Welt selbstverständlich. In vielen Ländern sind die Rechte der Frauen nach wie vor nicht dieselben wie die der Männer. Ein selbstbestimmtes und freies Leben ist dann nicht möglich und von Gleichbehandlung kann vielerorts auch im Jahr 2021 noch keine Rede sein.

Daher finde ich den Weltfrauentag so wichtig. Wir müssen Signale setzen und auf die bestehenden Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen! Sowohl im Privatleben als auch in der Arbeitswelt. In Deutschland haben wir bereits einiges erreicht – am Ziel sind wir auch hier nicht. Dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte, ist – global gesehen – heute noch ein Privileg. Für die Zukunft wünsche ich das allen Frauen.

One thought on “Frauen bei Tractebel: Energie fasziniert

  1. So cool, von Dir zu lesen! Weiter viel Erfolg und vor allem Freude! Und lass mal wieder von Dir hören!

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